"There is increasing concern that most current published research findings are false"
Schon vor mehr als 15 Jahren hat ein namhafter Wissenschaftler davor gewarnt, dass rund 95 % der untersuchten Studien im Bereich der Medizin nicht reproduzierbar, also "unwissenschaftlich" sind. Gründe können vielfältig sein, oftmals korrelieren diese mit den Interessen der Geldgeber (Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1182327/). Bei jedem Forschungsprojekt und jeder wissenschaftlichen Studie muss die Frage erlaubt sein: "Welche Aussagen sind tatsächlich belegbar und wo handelt es sich um Wunschdenken, Ideologie oder politische Zielvorgaben?"
[Aktualisierung durch MS, Aug. 2023]
Eine aktuell wichtige Herausforderung ist die richtige Interpretation der Belege, Gründe und Folgen der globalen Klimaveränderung. Abgesehen von methodischen Herausforderungen, eine globale Durchschnittstemperatur über Jahrzehnte bei sehr hetorgenen naturräumlichen Strukturen und bei sich ändernder gebauter Umwelt (Verstädterung) exakt zu bestimmen, sind wichtige Wirkungszusammenhänge zum Klima noch weitgehend ungeklärt. Dies ist gerade bei der Interpretation von rechnergestützten Klimamodellen zu beachten, die nicht nur für Zukunftsprognosen, sondern auch für die Interpretation der Vergangenheit verwendet werden! Es geht in diesem Beitrag nicht um die Fragen, ob Klimamodelle stimmen, wie schlimm Klimawandel ist oder welchen Anteil die Menschen daran haben. Es geht darum, dass nicht geklärte Wirkungszusammenhänge in einem Computermodell nicht abbildbar sind. Deshalb müssen viele Variablen vom Anwender gesetzt werden. Eine Studie von 40 internationalen Wissenschaftlern (die natürlich kritisch gelesen werden muss! [s.o.]) zum aktuellen IPCC-Bericht geht unter anderem auf diese Aspekte ein (Quelle: https://www.mdpi.com/2225-1154/11/9/179). Im Folgenden wurde der Abstract mit DeepL auf deutsch übersetzt:
"Eine statistische Analyse wurde auf die Landoberflächentemperaturen der nördlichen Hemisphäre (1850-2018) angewandt, um die Hauptursachen für die beobachtete Erwärmung seit Mitte des 19. Jahrhunderts zu ermitteln. Es wurden zwei verschiedene Temperaturschätzungen berücksichtigt - eine Mischung aus ländlichen und städtischen Gebieten (die fast genau mit den meisten aktuellen Schätzungen übereinstimmt) und eine Schätzung, die sich ausschließlich auf ländliche Gebiete bezieht. Die Mischung aus ländlichen und städtischen Gebieten ergibt eine langfristige Erwärmung von 0,89 °C/Jahrhundert seit 1850, während die Schätzung, die sich nur auf ländliche Gebiete bezieht, 0,55 °C/Jahrhundert ergibt. Dies widerspricht der weit verbreiteten Annahme, dass die derzeitigen thermometergestützten globalen Temperaturindizes relativ unbeeinflusst von der städtischen Erwärmung sind. In Anlehnung an den jüngsten sechsten Sachstandsbericht (AR6) des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) wurden drei Hauptklimatreiber berücksichtigt: zwei natürliche Einflüsse (Sonneneinstrahlung und Vulkanismus) und die vom IPCC AR6 empfohlene zusammengesetzte Zeitreihe "alle anthropogenen Einflüsse zusammen". Die vulkanische Zeitreihe war die vom IPCC AR6 empfohlene. Es wurden zwei alternative Datensätze für den solaren Antrieb gegenübergestellt. Eine davon war die vom IPCC AR6 empfohlene TSI-Zeitreihe (Total Solar Irradiance). Die andere TSI-Zeitreihe wurde vom IPCC AR6 offenbar übersehen. Es zeigte sich, dass eine Änderung der Temperaturschätzung und/oder der Wahl des Datensatzes für den solaren Antrieb zu sehr unterschiedlichen Schlussfolgerungen hinsichtlich der Hauptursachen für die beobachtete Erwärmung führte. Unsere Analyse konzentrierte sich auf die Landkomponente der globalen Oberflächentemperaturen in der nördlichen Hemisphäre, da dies die datenreichste Komponente ist. Sie zeigt, dass das Problem der Erkennung und Zuordnung der globalen Erwärmung im weiteren Sinne nach wie vor große Herausforderungen mit sich bringt: (1) Die Verzerrung durch die Verstädterung ist nach wie vor ein erhebliches Problem für die globalen Landtemperaturdaten; (2) es ist immer noch unklar, welche (wenn überhaupt) der vielen TSI-Zeitreihen in der Literatur genaue Schätzungen der vergangenen TSI sind; (3) die wissenschaftliche Gemeinschaft ist noch nicht in der Lage, mit Sicherheit festzustellen, ob die Erwärmung seit 1850 überwiegend vom Menschen verursacht wurde, überwiegend natürlich ist oder eine Kombination davon darstellt. Es werden Vorschläge unterbreitet, wie diese wissenschaftlichen Herausforderungen gelöst werden könnten."
Für uns von SSR bedeutet das: Wir vermeiden das unreflektierte Abarbeiten von Vorgaben und das bloße Wiedergeben von Thesen und Theorien ohne auf die Unsicherheiten hinzuweisen. Jedes Projekt gehen wir mit dem Anspruch an, Sachverhalte richtig zu verstehen, realistische Steuerungsmöglichkeiten vor dem Hintergrund der Nutzen und Kosten aufzuzeigen und zur Zielerreichung geeignete Maßnahmen kritisch zu diskutieren. Dafür braucht es Kommunikationsfähigkeit, Kritikfähigkeit, Fantasie und Mut - Qualitäten, mit denen wir inzwischen mehr als 200 Projekte erfolgreich umgesetzt haben.